Musikschule Wesermarsch
Musikschule Wesermarsch
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Musik und Kultur sind keine Luxusgüter

Von Stadtmagazin Brake

Musik und Kultur sind keine Luxusgüter

Porträt der Musikschule Wesermarsch

Die Musikschule Wesermarsch wurde im vergangenen Jahr 30 Jahre alt. Rund 40 Lehrkräfte unterrichten zurzeit im gesamten Kreisgebiet mehr als 800 Schülerinnen und Schüler.

„Wo man singt, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen kennen keine Lieder."
Thomas Schröder, Leiter der Musikschule Wesermarsch mit Sitz in Brake, hat dieses Sprichwort schon unzählige Male gehört. Und auch wenn es aus seiner Sicht übertrieben klingt – völlig abwegig ist der Inhalt nicht. „Musik ist ein Ur-Bedürfnis. Sie kann dem einzelnen Menschen ebenso wie der Gesellschaft so unendlich viel geben", schwärmt er von seiner großen Leidenschaft, die er zum Beruf gemacht hat. Die von ihm geleitete Musikschule Wesermarsch – eine öffentliche Einrichtung in ideeller Trägerschaft des Landkreises – feierte 2010 ihr 30-jähriges Bestehen. In diesen drei Jahrzehnten lief nicht immer alles rund, und manches Mal kam kein fröhliches Lied mehr über die Lippen der Musikschul-"Macher". Die dunkleren Kapitel in der Geschichte – sie werden von Schröder nicht totgeschwiegen. Aber wichtig sind sie Iängst nicht mehr. Die Musikschule Wesermarsch präsentierte sich nämlich im Jubiläumsjahr wirtschaftlich gesund und erfolgreich – wovon zum Beispiel die deutlich gestiegenen Mitgliederzahlen des Musikschul-Vereins zeugen. Dem gehören inzwischen annähernd 600 Personen an. Als 1.Vorsitzender wirkt Thomas Stadie. Seine beiden Stellvertreter sind Horst-Werner Janssen und Dr. Peter Gatzert. Ferner sind Astrid Bäkermann als Vertreterin des Landkreises und Harri Kühn für die Städte und Gemeinden Mitglieder des Vorstandes.

„Flexibel und kooperationsbereit"

Noch beeindruckender als die Mitgliederzahl ist die der Schülerinnen und Schüler, die an knapp 35 Standorten im gesamten Landkreis-Gebiet außerschulischen Musikunterricht erhalten. Mehr als 800 Kinder, Jugendliche und Erwachsene erlernen zurzeit entweder ein Musikinstrument (oder auch mehrere), oder arbeiten in einem der Ensembles und Bands mit. Außerdem werden eine Reihe junger Menschen auf die Aufnahmeprüfung zur Musikhochschule vorbereitet.

Unter den lnstrumenten gibt es kaum eines, das es nicht gibt. Selbst ausgefallene wie zum Beispiel die Balalaika oder das Horn „warten" auf Interessierte. Die meisten Musikschüler entscheiden sich jedoch für die Gitarre – „gejagt“ von Klavier, Keyboard und Blockflöte. Nicht selten wurden die Schüler schon von Kindesbeinen an vom musikalischen Geist gepackt: Für die Jüngsten bietet die Musikschule ab 18 Monaten einem „Musikgarten" an und dem folgt später häufig das „Instrumentenkarussell“ für SchuIkinder.

"Überwiegend wird in Gruppen unterrichtet", schildert der Schulleiter „aber Einzelunterricht wird auf Wunsch ebenfalls erteilt.“ Dabei seien die strengen Lehrpläne des Verbandes der Musikschulen und ein striktes Qualitätsmanagement die Arbeitsgrundlage fur die rund 40 Lehrkräfte, so Thomas Schröder. Die Lehrkräfte hatten allesamt eine pädagogische Zusatzausbildung genossen, seien also nicht „nur" Musiklehrer.

Eine solche besondere Qualifikation bietet die besten Voraussetzungen für die vielfältigen Projekte, mit denen die Musikschule Wesermarsch eine Lanze für „Musik als elementaren BiIdungsbestandteiI" (Originalton Thomas Schroder) bricht. Mehr als 60 Kooperations­partner wie etwa Schulen und Kirchen kann die Musikschule aufbieten, und gerne dürfen noch mehr dazustoßen: „Wir sind flexibel und stets kooperationsbereit“. Unter anderem setzen sich Thomas Schröder und sein Team für intensivere musikalische Bildung an den Kindergärten in der Wesermarsch ein. Schröder begründet dieses Engagement: „Eine Reihe von Studien belegen, wie positiv die Persönlichkeit durch die Musik mitentwickelt werden kann. Deshalb dürfen Musik und Kultur nicht als Luxusgüter angesenen werden.“ Beim Landkreis Wesermarsch wurde das offensichtlich erkannt: Er gewährt eine finanzielle Finanzierung, die für eine tragfähige Basis sorgt.


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Sonderausgabe zur Braker Stadtratswahl am 11. September 2011


6.9.2011 16:34

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