Musik im Team

Von Annelore Kolbohm

Am Samstag, 11.2.17 lud die Musikschule Wesermarsch e.V. zu einem Lehrerkonzert in die Aula des KoBi-Gebäudes ein.

Das musikalische Team, die Lehrkräfte Veronika Grothey (Blockflöte), Sebastian Grothey (Klavier) und ihre befreundete Kollegin Hildegard Kaiser (Klavier) aus Duisburg, hatten sich im Rahmen einer umfangreichen Fortbildung an der Bundesakademie Trossingen kennengelernt.

Sie präsentierten ein vielfältiges Programm quer durch die Jahrhunderte. Die interessante Moderation zu den einzelnen Werken wurde abwechselnd von den drei Künstlern durchgeführt. Zu Beginn wurden von Frau Kaiser und Herrn Grothey vierhändig einige Walzer von Johannes Brahms (op.39) gespielt. Der ganz unterschiedliche Charakter machte das Zuhören zu einem kurzweiligen Genuss. Danach folgte eine Sonate für Blockflöte und Klavier von Johann Sebastian Bach (BWV 1020), wobei nicht nur die anwesenden Schülerinnen von Veronika Grothey bei dem Allegro über die Souveränität staunten, mit der sie die schnellen Passagen spielte. Noch mehr ins Staunen kamen die Zuhörer, als die Flötistin mit dem Stück „Traumvogel“ von Agnes Dorwarth auf der Blockflöte Vogelstimmen imitierte und dem Instrument dabei ganz ungewohnte Töne entlockte.

Für die anwesenden Klavierschüler und das Publikum war es sehr spannend zu beobachten, dass bei Johann Sebastian Bachs Sonatina aus der Kantate "Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit" (BWV 106, 4händige Bearbeitung György Kurtág) die Pianistin, die die Melodiestimmen spielte, im ersten Teil mit gekreuzten Händen spielte. In ihrer Anmoderation zu diesem Stück erklärte sie, dass das Überkreuzen der Hände als ein Symbol für das Kreuz und damit das Leiden gedeutet werden kann. Im zweiten Teil des Werkes, das sich auf die Erlösung vom Leid bezieht, wird dieses Überkreuzen dann aufgehoben.

Ein besonderer Genuss waren die drei von Frau Kaiser gespielten „Lieder ohne Worte“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Ebenso angetan waren die Zuhörer von den Werken von Gabriel Fauré, eines, die „Trois Romances sans paroles“ op. 17 wurde von Herrn Grothey gespielt, und eines, die „Dolly“-Suite op. 56, vierhändig von Frau Kaiser und Herrn Grothey vorgetragen. Wieder einmal konnte man spüren, wie gut die beiden Pianisten miteinander harmonierten, sie bildeten ein wunderbares musikalisches Team!

Den Abschluss bildete ein Werk von Eric Mayr, einem Studienkollegen von Sebastian Grothey, der die „Variationen über ein Stück aus Leopold Mozarts Notenbuch für Wolfgang“ für dieses Konzert zur Verfügung gestellt hat. Das Stück für Blockflöte und Klavier bewegt sich stilistisch zwischen Klassik und Jazz, wobei die Rhythmen gegenläufig sind und den Musikern dadurch einiges abverlangen. Dem Ehepaar Grothey war dieses nicht anzumerken, sie spielten ausdrucksstark, harmonisch und punktgenau.

Zum Schluss gab es lang anhaltenden Beifall für dieses schöne und umfangreiche Konzert.


20.2.2017 08:38